STIHL Tipp
Wenn Sie sich für eine Kletterpflanze entschieden haben und wissen, welcher Art das Klettergerüst sein muss, können Sie sich auch eine individuelle Rankhilfe selber bauen.
Bei wenig Platz am Boden liefern Kletterpflanzen viel Grün an Wänden, Zäunen und Rankgerüsten. Wir stellen die unterschiedlichsten Kletterpflanzen-Arten und ihre Eigenschaften vor.
15.10.2024
Kletterpflanzen bilden statt tragfähiger Stängel, Stiele oder Stämme als Wuchsform eine Klettertechnik aus. Sie können sich freistehend nicht selbst stützen und müssen Halt an anderen Pflanzen, an Mauern, Zäunen oder Rankhilfen finden. Die Klettertechniken fallen unterschiedlich aus und so unterscheidet man in Selbstklimmer und Gerüstkletterer.
Wie die Unterstützung beim Klettern ausfallen muss, hängt davon ab, ob die Kletterpflanze Haftorgane ausbilden kann oder sich mit Ranken oder schlingenden Trieben festhält. Selbstklimmer können mit ihren Haftwurzeln oder -scheiben Oberflächen selbständig emporklettern, Gerüstkletterer sind auf Kletterhilfen wie Rankgerüste oder Seilsysteme angewiesen, um an Höhe zu gewinnen.
Die Selbstklimmer unter den Kletterpflanzen heften sich mit Haftwurzeln oder -scheiben an, sobald sie eine Oberfläche berühren. Das kann eine Baumrinde, eine Mauer oder eine Hausfassade sein, an der sie dann selbständig hochwachsen.
Efeu, Kletterhortensien und Wilder Wein sind typische selbstklimmende Kletterpflanzen-Arten. Werden sie als Fassadenbegrünung eingesetzt, liefern einige Selbstklimmer schnell eine begrünte Wand, müssen aber teilweise zweimal im Jahr in Form geschnitten werden, um Fenster und Dachrinnen freizuhalten.
Gerüstkletterer verfügen nicht über Haftorgane und benötigen mehr Kletterhilfe als eine bloße Wand, um sich auszubreiten. Je nach Klettertechnik werden sie nochmals unterschieden in Rankpflanzen, Schlingpflanzen und Spreizklimmer.
Passionsblumen sind prächtige Rankpflanzen.
Rankpflanzen wie Clematis, Weinrebe und Passionsblume bilden stängel- oder fadenartige Rankorgane aus, mit denen sie an dünnen Zweigen oder an einem entsprechenden Rankgerüst in die Höhe und Breite wachsen können. Das Gerüst sollte gitterförmig sein und aus schlanken Profilen (dünne Holzstäbe, Zaundraht) bestehen, damit rankenbildende Kletterpflanzen sich ausbreiten können.
Der Chinesische Blauregen ist eine beliebte Schlingpflanze.
Schlingpflanzen benötigen senkrechte Kletterhilfen wie runde Stützstäbe oder vertikal gespannte Seile, an denen sie sich mithilfe einzelner Triebe festhalten und aufwärts winden können. Geißblatt, Akebie, Blauregen und Co. klammern sich dabei kräftig um die Kletterhilfe, damit sie nicht abrutschen, deshalb sollte das Klettersystem für Schlingpflanzen sehr stabil ausfallen.
Bei einer Fassadenbegrünung muss das Klettersystem einen ausreichend großen Abstand zur Wand haben, damit die Schlingtriebe genügend Platz haben, um die Stäbe oder Seile zu umwinden.
Schlingpflanzen brauchen senkrechte Kletterhilfen
Spreizklimmer wie Brombeere, Kletterrose oder Winterjasmin ranken und winden sich nicht, sondern verhaken sich mit kräftigen Quertrieben und teilweise mit Dornen in der Kletterhilfe. Spreizklimmer benötigen robuste, möglichst horizontal ausgerichtete Rankhilfen und sollten zusätzlich festgebunden werden.
STIHL Tipp
Wenn Sie sich für eine Kletterpflanze entschieden haben und wissen, welcher Art das Klettergerüst sein muss, können Sie sich auch eine individuelle Rankhilfe selber bauen.
Schnelles, unkompliziertes Grün für eine Gartensaison oder langlebige Schönheiten, die sich über Jahre entwickeln: Je nachdem, wie und wo Sie Kletterpflanzen einsetzen wollen, haben einjährige und mehrjährige Kletterpflanzen-Arten ihre Vorteile.
Einjährige Kletterpflanzen wie Prunkwinde, Schwarzäugige Susanne oder Duftwicke können aus Samen vorgezogen werden, wachsen rasant schnell und bilden oft besonders viele Blüten aus. Wer eine kurzfristige Variante für einen kletternden Sichtschutz für Garten oder Balkon sucht, hat mit ihnen eine gute Wahl getroffen.
In Töpfen oder Rollkästen mit Rankhilfen werden die Kletterer sogar zu einem mobilen Sichtschutz. Mit einjährigen Kletterpflanzen gestalten Sie zum Beispiel eine abwechslungsreiche jährliche Zaunbepflanzung und müssen nicht für die Überwinterung sorgen.
Mehrjährige Kletterpflanzen können enorme Wuchshöhen erreichen und eignen sich für langfristige Begrünungen von Fassaden und Pergolen. Einige Kletterer wie der Blauregen verholzen über die Jahre und brauchen stabile Rankhilfen. Clematis, Blauregen, Geißblatt und Wilder Wein gehen im Winter in die Ruhepause und wachsen im Frühjahr weiter. Achten Sie darauf, dass mehrjährige Kletterpflanzen auch ausreichend winterhart für den Standort in Ihrem Garten sind.
STIHL Tipp
Um eine Pergola oder einen Zaun gleich in den ersten Jahren üppig zu beranken, können Sie die schnellen und oft blütenreichen einjährigen Kletterer mit anfangs langsam wachsenden mehrjährigen Kletterpflanzen kombinieren.
Kletterpflanzen sorgen mit unterschiedlichen Klettertechniken, Wuchshöhen und Standortanforderungen für vertikales Grün. Damit Sie die passende Pflanze für Ihren Garten finden, haben wir als Entscheidungshilfe bewährte Kletterpflanzen-Arten und ihre Eigenschaften zusammengestellt. Kletterpflanzen für Schatten und Sonne sind genauso darunter wie immergrüne, blühende oder schnellwachsende.
Die wohl bekannteste Kletterpflanze von allen wartet mit einer Fülle an Arten und Sorten in allen erdenklichen Blütenfarben auf. Blütezeit ist je nach Sorte zwischen Mai und September. Unterschiedliche Sorten zusammengepflanzt sorgen den ganzen Sommer über für eine blühende Wand. Besonders winterhart ist die Alpen-Waldrebe.
Die Kletterhortensie wächst anfangs langsam, dafür aber buschig und dicht. An Mauern und Fassaden sollten junge Pflanzen mit einer Kletterhilfe in richtige Bahnen gelenkt werden. Die weiß blühenden Schirmrispen zeigen sich oft erst nach 5 Jahren.
Das Echte Geißblatt ist eine heimische Kletterpflanze und entsprechend winterhart. Seine zahlreichen markanten Blüten sind gelblich-weiß und verströmen in den Abendstunden einen intensiven Duft, der Insekten zum Nektarsammeln einlädt. Man sagt, die Blüten duften immer besser, je länger man daran riecht. Deshalb wird das Geißblatt auch „Jelängerjelieber“ genannt.
Winterjasmin wirft im Herbst zwar seine Blätter ab, blüht dafür aber von Dezember bis März leuchtend gelb, während seine Zweige grün bleiben. Der in den ersten Jahren langsam wachsende Spreizklimmer braucht ein stabiles Rankgerüst und ist auch für Kübel geeignet.
Bei den Kletterrosen können Sie zwischen unzähligen Sorten und Blütenfarben wählen. Manche Sorten blühen sogar zwei Mal im Jahr. Die Spreizklimmer brauchen ein stabiles Klettergerüst und sollten zusätzlich festgebunden werden.
Eine der beliebtesten selbstkletternden Pflanzen für die Fassadenbegrünung: Der Wilde Wein wächst bis zu zwei Meter im Jahr und kann 20 Meter Höhe erreichen. Seine Blätter sind beim Austrieb bronzefarben, über den Sommer grün und leuchten im Herbst in Gold-, Orange und Rottönen, bevor sie abfallen. Die schönsten Laubfarben entstehen an einem vollsonnigen Standort.
Schnellwachsender, anspruchsloser und heimischer Klassiker unter den Kletterpflanzen. Der selbstklimmende Efeu klettert mit seinen Haftwurzeln sogar glatte Betonwände hoch und sorgt für eine immergrüne dichte Abdeckung des Untergrundes. Wem das dunkelgrüne Laub allzu dunkel erscheint, kann auf Sorten mit helleren Blättern wie den Gold-Efeu zurückgreifen.
Ihre trichterförmigen Blütenkelche in Gelb über Orange bis Rot sind im Juli und August eine beliebte Nektarquelle für Bienen und Hummeln. Bis die Amerikanische Klettertrompete das erste Mal blüht, können aber einige Jahre vergehen. Ihr rasantes Wachstum sorgt für eine schnelle Begrünung von Fassaden, Pergolen oder Mauern. Ist die Oberfläche leicht rau, benötigt die Klettertrompete keine Kletterhilfe.
Der schnell und stark wachsende Blauregen braucht ein robustes Klettergerüst, manches Exemplar hat mit seinen kräftigen verholzten Trieben schon Regenrinnen zerquetscht. Im Mai und Juni locken die duftenden blauvioletten Blütentrauben Bienen an, bis zum Herbst bildet der Blauregen dann eine dichte Blätterwand.
Wegen ihrer Früchte wird die Akebie auch Klettergurke genannt. Die Kletterpflanze bildet im April und Mai kleine rosafarbene männliche Blüten und etwas größere, purpurfarbene weibliche Blüten. Im Herbst zeigen sich gurkenförmige, essbare Früchte.
Ob schnellwachsend, heimisch oder blühend, Kletterpflanzen für Schatten, Sonne oder als Sichtschutz: Hier können Sie nach Kletterpflanzen stöbern, die bestimmte Anforderungen in Ihrem Garten erfüllen.