Rollrasen verlegen: Schritt für Schritt zum nachhaltigen Grün
Sie möchten Rollrasen verlegen? Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt den schnellen Weg zum perfekten Rasen. Zusätzlich bekommen Sie Pflegetipps für ein optimales Wachstum.
03.12.2024
Übersicht: Rollrasen verlegen
Vorbereitung für Rollrasen: Boden umgraben, düngen, walzen und wässern
Bahnen versetzt verlegen, Kreuzfugen vermeiden
Überstände abschneiden und Reststücke zum Auffüllen verwenden
Rollrasen gut zwei Wochen feucht halten
Nach fünf bis sechs Tagen erstmals mähen
Anschließend wie normalen Rasen pflegen
Wann man Rollrasen verlegen sollte, bestimmt die Verfügbarkeit. Grundsätzlich können Sie Rollrasen zwischen April und Oktober verlegen. Idealerweise verlegen Sie Rollrasen ab Mitte Mai, wenn die Sonne den Boden bereits erwärmt hat.
Rollrasen kann man bei frostfreien Temperaturen verlegen. Ab Mitte Mai herrschen üblicherweise optimale Temperaturen, damit der Rollrasen gut anwachsen kann. Grundsätzlich können Sie Rollrasen aber durchgängig von April bis Oktober verlegen.
Was es kostet, Rollrasen zu verlegen, kommt auf die Sorte und die Größe der Fläche an. Für hochwertigen Rollrasen können Sie in etwa mit dem zehnfachen Preis im Vergleich zu ähnlichen Rasensamen rechnen.
Ebene Erde, die tiefgründig und nicht verdichtet ist, eignet sich am besten für Rollrasen. Das bedeutet, der Boden sollte weder rein sandig noch ausschließlich lehmig sein. Solche Böden bereiten Sie mit Bodenverbesserern für Rollrasen vor. Damit der Boden Wasser optimal speichern kann, sollte er für Rollrasen humusreich sein. Achten Sie darauf, dass der Boden vor dem Verlegen des Rollrasens trittfest und sehr eben ist.
Trittfester und völlig ebener Boden ist gut für Rollrasen geeignet. Für optimale Ergebnisse ist die Vorbereitung des Untergrunds für Rollrasen daher äußerst wichtig. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung ↓ machen Sie garantiert alles richtig.
Rollrasen statt Aussaat: Wann lohnt sich Rollrasen?
Wenn Sie Rollrasen richtig verlegen, entsteht in Ihrem Garten in Windeseile ein sattes Grün. Durch Ihren Arbeitseinsatz verwandeln Sie den morgens noch kahlen Boden bis zum Abend in eine dicht gewachsene Rasenfläche, die auch sofort begehbar und nach wenigen Wochen voll belastbar ist.
Diese Geschwindigkeit hat allerdings einen Preis, denn Rollrasen ist im Vergleich zur herkömmlichen Aussaat etwa zehnmal so teuer. Rollrasen selbst zu verlegen, lohnt sich deshalb, wenn das saftige Grün sofort den Garten verschönern soll, sowie zur Reparatur einzelner Teilflächen oder bei Flächen, die schnell voll belastet werden müssen.
Die Vorteile von Rollrasen
Rollrasen bietet eine Vielzahl an Vorteilen für Gartenbesitzer, die sich eine sofort nutzbare, sattgrüne Rasenfläche wünschen. Anders als bei der Aussaat haben Sie direkt nach dem Verlegen einen dichten, belastbaren Rasen, der sofort ein gepflegtes Bild abgibt. Rollrasen ist zudem widerstandsfähiger gegen Unkraut und Moos, da er bereits optimal gewachsen geliefert wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass er auch auf schwierigen Böden schnell anwächst. Ob zur schnellen Begrünung oder zur Reparatur von Teilflächen – mit Rollrasen sparen Sie Zeit und erzielen im Handumdrehen ein dauerhaft schönes Ergebnis.
Rollrasen verlegen: Diese Materialien brauchen Sie
Wenn Sie Rollrasen selbst verlegen möchten, benötigen Sie außer den frisch gelieferten Bahnen auch Materialien und Werkzeuge, um den Untergrund für Ihren neuen Rollrasen vorzubereiten. Stellen Sie Folgendes vor der Arbeit bereit:
- Rollrasen
- Schnur und Pflöcke
- Humus wie Kompost oder Pflanzerde
- Bei Sandboden: Bodenverbesserer wie Bentonit oder Terra Preta organischer Rasenstartdünger
- Schale
- Gartenschlauch mit Rasensprenger und Gießbrause
- Schubkarre
- Eimer für Unrat
- 60 Zentimeter langes, schmales Brett
- STIHL Kombigerät mit Bodenfräse
- Spaten
- Metallharke
- Holzharke
- Altes Küchenmesser mit längerer Klinge
- Rasenwalze
- Hammer
Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit der Bodenfräse immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Dazu gehören beispielsweise Arbeitsstiefel, Schutzbrille, Gehörschutz, Handschuhe sowie ein Visier und mehr. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhandel bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.
Mit der passenden Ausrüstung Rollrasen verlegen
Anleitung: So lässt sich Rollrasen optimal verlegen
Von der Vorbereitung des Bodens bis zur Pflege des optimal angewachsenen Grüns: Unsere Anleitung zeigt Ihnen genau, wie Sie den Boden für Rollrasen vorbereiten und worauf es ankommt, wenn Sie Rollrasen verlegen möchten.
STIHL Profi-Tipp: Kümmern Sie sich zuerst um die Vorbereitung des Bodens für Rollrasen und bestellen Sie die Bahnen im Anschluss. Dadurch können Sie den frisch gelieferten Rollrasen direkt verlegen und halten die Lagerung idealerweise so kurz wie möglich.
Bevor Sie Ihren Rollrasen verlegen, stecken Sie die Fläche zunächst mit Pflöcken ab. So behalten Sie stets den Überblick und arbeiten präzise. Ein Hammer erleichtert das Einschlagen der Pflöcke.
Entfernen Sie nun alten Rasen und vorhandenes Wurzelunkraut. Dieses wächst nämlich auch noch, wenn Sie darüber Rollrasen verlegen. Je gründlicher Sie Wurzelunkräuter entfernen, desto weniger Unkraut wird später durch Ihren Rollrasen wachsen. Harken Sie die Fläche anschließend ab.
Graben Sie die komplette Fläche, auf der Sie Rollrasen verlegen möchten, mit einem Spaten um. Haben Sie Steine oder anderen groben Unrat an die Oberfläche befördert? Dann harken Sie diese zusammen mit Gras- und Wurzelresten einfach mit der Metallharke ab.
Nehmen Sie nun die Holzharke zur Hand und ebnen Sie den Boden ein, indem Sie sichtbare Hügel und Erhebungen abtragen und die lockere Erde dorthin schieben, wo noch Senken und Dellen erkennbar sind. Nutzen Sie die Reichweite des Harkenstiels aus und betreten Sie den lockeren Boden während des Einebnens so wenig wie möglich. Schließen Sie eventuelle Trittspuren mit der Holzharke hinter sich und sammeln Sie dabei die letzten Wurzelreste mit ein.
STIHL Profi-Tipp: Rollrasen ist etwa zwei Zentimeter dick. Damit die Rasenfläche am Rand später bündig mit Terrassen oder Gartenwegen abschließt, ebnen Sie den Boden im Randbereich dementsprechend tief ein.
Schieben Sie anschließend die Walze erst kreuz und dann quer über die eingeebnete Fläche. Dadurch machen Sie den Boden trittfest und hinterlassen mit Ihren Füßen keine sichtbar bleibenden Spuren. Optimal bereiten Sie den Untergrund für Rollrasen vor, indem Sie die Walze schieben und nicht ziehen.
Bringen Sie Humus, wie etwa Pflanzerde oder gesiebte Komposterde, auf der gewalzten Fläche aus. Kippen Sie dazu den Humus in kleinen Häufchen auf mehrere Stellen und verteilen Sie ihn gleichmäßig mit der Holzharke an der Erdoberfläche.
Streuen Sie anschließend Rasenstartdünger und bei Sandboden zusätzlich noch Bodenverbesserer aus. Dazu eignen sich zum Beispiel Terra Preta oder auch Tonminerale wie Bentonit. Gehen Sie beim Ausstreuen stets nach Herstellerangabe vor, um den Boden optimal zu versorgen.
Um den Oberboden so feinkrümelig wie möglich zu bekommen und den Startdünger einzuarbeiten, verwenden Sie für diesen Schritt den Kombimotor mit Bodenfräse. Damit gelingt dieser Schritt selbst auf harten oder lehmigen Böden ideal. Wichtig: Tragen Sie bei der Arbeit mit der Bodenfräse stets Ihre persönliche Schutzausrüstung.
Drücken Sie den Boden nun mit der Walze erneut fest, um letzte mögliche Unebenheiten zu erkennen und anschließend zu beseitigen.
Rauen Sie zum Abschluss der Vorbereitung den Boden mit der Holzharke leicht auf. Achten Sie darauf, nur die oberste Erdschicht zu bearbeiten, damit der Rollrasen nach dem Verlegen gut wurzeln kann.
Bei sehr trockenem Boden wässern Sie die Fläche gleichmäßig mit einer Gießbrause oder einem Sprinkler.
Jetzt können Sie den Rollrasen selbst verlegen. Beginnen Sie damit in einer Gartenecke und rollen Sie die Bahnen aus. Wenn die Fläche eine geradlinige Begrenzung wie einen Zaun oder eine Terrasse hat, beginnen Sie parallel dazu. Arbeiten Sie sich Bahn für Bahn vor.
Sie möchten Rollrasen entlang einer Terrasse verlegen? Dann lassen Sie die Bahnen parallel dazu verlaufen, um einen nahtlosen Übergang sicherzustellen. Wenn die Rasenfläche geschwungene Ränder hat, rollen Sie die Bahnen in etwas Entfernung davon aus und füllen den entstandenen Zwischenraum später mit Reststücken auf.
Für ein harmonisches Gesamtbild legen Sie die Bahnen versetzt zueinander. Denken Sie beim Verlegen des Rollrasens an die Fugen einer Mauer. Vermeiden Sie Überlappungen, Fugen und insbesondere Kreuzfugen, an denen der Rollrasen schnell austrocknet und daher schlecht anwächst.
Möglicherweise entstandene Fugen zwischen den verlegten Bahnen können Sie mit der Holzharke schließen: Entweder leicht auseinanderziehen oder die Bahn mit dem Rücken der Holzharke noch etwas heranschieben.
Überstände und Winkelstücke schneiden Sie nach dem Verlegen des Rollrasens mit dem Messer ab. Wie ein Teppichboden lässt sich der Rasen an verwinkelten Stellen passgenau zuschneiden. Nutzen Sie für gerade Schnitte ein schmales Brett als Lineal. Die Reststücke eignen sich, um Lücken aufzufüllen – etwa bei geschwungenen Rändern.
Walzen Sie den fertig verlegten Rollrasen quer zu den Bahnen an. So stellen Sie optimalen Bodenkontakt her, damit der Rasen gut anwachsen kann. Halten Sie den Boden anschließend gut zwei Wochen feucht, aber nicht nass. Wässern Sie die Fläche in dieser Zeit täglich.
Je nach Höhe des Grases mähen Sie den selbst verlegten Rollrasen bereits nach fünf bis sechs Tagen.
Rollrasen richtig pflegen
Mit der fachgerechten Bodenvorbereitung legen Sie bereits den Grundstein für ordentliches Wachstum. Doch damit das satte Grün dauerhaft erhalten bleibt, benötigt Rollrasen nach dem Verlegen die richtige Pflege zur richtigen Zeit. Nach dem vollständigen Anwachsen ist die Rollrasenpflege identisch mit der Pflege von selbst ausgesätem Rasen. Der Startdünger wirkt je nach Hersteller etwa vier bis sechs Wochen. Danach wird Rollrasen wie jeder andere Rasen gedüngt.
Das erste Mal sollte man Rollrasen etwa vier Wochen nach dem Verlegen düngen. Anschließend düngen Sie Ihren Rollrasen wie jeden anderen Rasen auch dreimal im Jahr – Anfang Mai und im Juli mit organischem Langzeitdünger, im September mit Herbstrasendünger.
Tatsächlich darf man Rollrasen nach dem Verlegen sofort vorsichtig betreten. Bis Rollrasen voll belastbar ist, vergehen allerdings fünf bis sechs Wochen.
Wann man Rollrasen das erste Mal mähen kann, hängt von der Grashöhe ab. Im Normalfall können Sie Rollrasen etwa fünf bis sechs Tage nach dem Verlegen mähen. Verzichten Sie in den ersten sechs Wochen aber auf Mulchmähen, da sich das Bodenleben erst noch aufbauen muss.
Rollrasen richtig wässern
Gerade in den ersten zwei bis drei Wochen nach dem Verlegen sollte neu verlegter Rollrasen feucht bleiben. An heißen Tagen können auch zwei Wassergaben pro Tag nötig sein. Kontrollieren Sie durch Anheben einer Rollrasenecke, ob der Boden auch in den ersten Zentimetern feucht ist. Während in dieser frühen Phase täglich etwa acht Liter Wasser pro Quadratmeter nötig sind, benötigt der vollständig angewachsene Rollrasen später nur noch 15 bis 20 Liter Wasser pro Woche – wie auch jeder andere Rasen.
STIHL Profi-Tipp: Zwar sollten Sie Ihren Rollrasen sofort nach dem Verlegen viel wässern. Halten Sie ihn jedoch nicht patschnass, denn durch zu viel Nässe wird die Fläche unbegehbar. In den Trittspuren bilden sich Dellen, die sich nur schwer wieder korrigieren lassen. Bei zu wenig Wasser hingegen ziehen sich die Bahnen zusammen und bilden unansehnliche Fugen, die nur sehr langsam zuwachsen.
Rollrasen vertikutieren und mulchen
Im Jahr der Verlegung sollten Sie Ihren Rollrasen nicht vertikutieren. Im darauf folgenden Frühjahr können Sie die Fläche dann bedarfsgerecht und wie jeden anderen Rasen vertikutieren.
Bis der Rollrasen angewachsen ist, verwenden Sie zum Mähen der Fläche einen Mäher mit Fangkorb. Während der ersten fünf bis sechs Wochen muss sich das Bodenleben erst aufbauen, bis es die beim Mulchmähen anfallenden Mulchschnipsel verarbeiten kann.
Wenn Sie den Boden vor dem Verlegen des Rollrasens optimal vorbereiten und die Pflegetipps beachten, schaffen Sie ideale Voraussetzungen für ein nachhaltiges, sattes Grün in Ihrem Garten, das sich sehen lassen kann.