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Rasen begradigen

Eine ebene Grünfläche sieht ansprechend aus und hat einige Vorteile. Wir stellen Ihnen vier Methoden vor, um einen unebenen Rasen zu begradigen.

Ungerade Rasenfläche vor einem Holzzaun, im Hintergrund Bäume und Gebirgspanorama  

Übersicht: Rasen begradigen

  • Rasen am besten in einer warmen und trockenen Witterungsperiode begradigen
  • Eine ebene Rasenfläche erleichtert die Rasenpflege und verhindert Staunässe
  • Vor dem Begradigen des Rasens Gründe für die Unebenheiten klären 
  • Flache Unebenheiten durch Walzen oder Auffüllen mit Sand ausgleichen
  • Großflächige Schäden beseitigen, indem Sie den alten Rasen abtragen oder umgraben
  • Tragen Sie beim Arbeiten immer Ihre persönliche Schutzausrüstung gemäß der Bedienungsanleitung

Als Erde zum Begradigen Ihres Rasens eignet sich bei flachen Unebenheiten ein Sand-Mutterboden-Gemisch im Verhältnis 1:1. Tiefere Löcher können Sie mit normaler Blumenerde oder spezieller Rasenerde aus 50 % Kompost, 35 % Humus und 15 % Sand auffüllen.

Unebenheiten im Rasen kommen häufig von Tieren wie Maulwürfen oder Wühlmäusen. Aber auch ein mangelhafter Wasserabfluss, der zu Staunässe führt, kann Ursache für Absenkungen sein. Ebenso eine zu geringe Verdichtung des Bodens bei der Neuanlage des Rasens oder Gewichtsbelastung des aufgeweichten Bodens nach starken Regenfällen.

Unebenen Rasen kann man auf unterschiedliche Weise ausgleichen: Vereinzelte Löcher lassen sich mit einem Sand-Mutterboden-Gemisch auffüllen, geringe Höhenunterschiede in der Rasenfläche gleichen Sie mit einer Walze aus. Bei größeren Unebenheiten hilft oft nur das Abtragen der Grasnarbe oder die komplette Neuanlage, indem Sie den Rasen umgraben.

Die Kosten zum Begradigen eines Gartens hängen von der Flächengröße und dem Ausmaß der Unebenheiten ab. Danach richtet sich, welche Werkzeuge und Maschinen Sie kaufen oder mieten müssen und wie viel Erde, Sand und Rasensamen Sie benötigen. Auch ein Abtransport größerer Mengen abgetragener Bodenreste kann Kosten verursachen.

Hilfreiche Werkzeuge und Maschinen zum Rasen begradigen sind Rasenwalze, Spaten, eventuell Motorhacke und Rechen sowie Wasserwaage, Holzstäbe und Schnur für die Bestandsaufnahme der Unebenheiten.

Rasenfläche ebnen: Die Vorbereitung

Je nachdem, ob Sie nur kleinere Stellen reparieren oder gleich den ganzen Rasen begradigen müssen, benötigen Sie mehr oder weniger schweres Gerät und spezielles Werkzeug. Diese müssen Sie keinesfalls alle kaufen: Einige Maschinen und Werkzeuge, wie etwa eine Rasenwalze, können Sie im örtlichen Baumarkt oder im STIHL-Fachhandel ausleihen.

  • Wasserwaage (möglichst 2 m lang)
  • Zollstock oder Maßband 
  • Rasenmäher 
  • Gartenschlauch mit Sprühkopf 
  • Rasenwalze
  • Schaufel 
  • Schubkarre/Eimer
  • Spaten 
  • Grabegabel
  • Eventuell Rasenschälmaschine 
  • Eventuell Motorhacke (erleichtert das Umgraben)
  • Holzrechen 
  • Holz- oder Metallstäbe und Schnur

  • Sand-Mutterboden-Gemisch 

  • Eventuell Rasensaat

  • Eventuell Dünger 

Die Arbeit mit starken Geräten macht Freude und lässt Sie über sich hinauswachsen. Gut, wenn Sie dabei auf eine wirkungsvolle und sichere Schutzkleidung setzen können. Tragen Sie beim Arbeiten mit den Geräten von STIHL immer Ihre persönliche Schutzausrüstung. Details erfahren Sie in der Bedienungsanleitung für Ihr Produkt. Machen Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut und stellen Sie vor jedem Einsatz sicher, dass Ihr Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Ihr STIHL Fachhandel bereitet auf Wunsch jedes Gerät für den ersten Einsatz vor und berät Sie bezüglich der Schutzkleidung zu Modellen und Größen, die Sie in aller Ruhe anprobieren können. Denken Sie bitte daran, dass eine persönliche Schutzausrüstung kein Ersatz für eine sichere Arbeitstechnik ist.

Stellen Sie als Erstes fest, wie groß und wie tief die Unebenheiten tatsächlich sind. Danach richtet sich, mit welcher Methode Sie Ihren Rasen begradigen können und wie viel Füllmaterial eventuell bestellt werden muss. 

Gleicht die gesamte Rasenfläche einer Buckelpiste? Sind nur ein paar kleine Stellen durch eingedrückte Fußspuren zu begradigen? Oder hat sich die gesamte Fläche zu einer schiefen Ebene abgesenkt? Mit dieser Methode ermitteln Sie den Höhenunterschied:

Höhenunterschied ermitteln

  • Stecken Sie an der niedrigsten und an der höchsten Stelle in der Rasenfläche je einen Holzstab in die Erde.
  • Verbinden Sie beide Stäbe mit einer Schnur, diese schieben Sie an der höchsten Stelle so weit wie möglich nach unten.
  • Schieben Sie das Schnurende an der tiefsten Stelle am Stab nach oben, bis die Wasserwaage anzeigt, dass die Schnur waagerecht ausgerichtet ist.
  • Messen Sie mit einem Zollstock an der tiefsten Stelle den Unterschied zwischen höchster und niedrigster Stelle aus.
Frau verbindet zwei Holzstäbe mit einer Schnur, um Höhenunterschiede einer Rasenfläche zu ermitteln
Zunächst wird beim Rasen der Höhenunterschied ermittelt
Ein Mann auf einer Rasenfläche richtet eine Schnur an einem Holzstab aus
Die Schnur muss sorgfältig ausgerichtet werden

Materialmengen schätzen

Haben Sie die Höhenunterschiede erfasst, schätzen Sie grob mit Hilfe der Volumenformel Breite x Länge x Höhe, wie viel Kubikmeter Mutterboden und Sand Sie zum Auffüllen der Unebenheiten besorgen müssen. Bei einer schiefen Ebene nehmen Sie als Höhe nur die Hälfte des gemessenen maximalen Höhenunterschiedes. Bei einer Fläche von vier mal vier Metern und einem gemittelten Höhenunterschied von 10 Zentimetern wäre die Rechnung: 4 x 4 x 0,1 m = 1,6 m³

Wann den Rasen begradigen?

Der beste Zeitpunkt zum Ebnen Ihres Rasens liegt zwischen Mitte April und Ende Mai während einer trockenen Wetterperiode. Dann hat der Boden in der Regel die zum eventuellen Nachsäen erforderliche Temperatur von 10 °C erreicht und die Erde ist nicht mehr so schwer, weil das winterliche Schmelzwasser abgetrocknet ist.

Unebenheiten im Rasen mit Walze ausgleichen

Leichte, aber großflächig verteilte Unebenheiten im Rasen, wie flache Fußspuren oder nach einem Frostwinter aufgeworfene Grassoden kann man durch Walzen begradigen. Achtung: Diese Methode ist nicht für jungen Rasen geeignet. Rasenwalzen sind für den leichteren Transport meist hohl und werden erst direkt vor Beginn der Walzarbeiten mit Wasser gefüllt, damit Sie ihr Arbeitsgewicht von 70 bis 100 kg erreichen.

Statt mit einer Walze können Sie auch mit einer Rüttelplatte den Rasen ebnen, bedenken Sie aber, dass diese den Boden viel stärker verdichtet als eine Walze.

1. Rasenfläche mähen

Zur Vorbereitung mähen Sie Ihren Rasen. Achten Sie darauf, dass das Gras trocken ist, damit Ihr Rasenmäher nicht von nassen Grashalmen verklebt wird. Holen Sie sich gerne weitere Tipps in unserem Ratgeber „Richtig Rasenmähen“.

Nahaufnahme, wie jemand mit einem STIHL Rasenmäher eine Rasenfläche mäht 
Zur Vorbereitung wird der Rasen gemäht

Ist der Boden trocken und hart, sollten Sie den Rasen gießen, damit der Boden etwas weicher wird und Sie mit der Walze überhaupt etwas ausrichten können.

Nahaufnahme, wie eine Rasenfläche mit einem Rasensprenger gewässert wird
Vor dem Walzen wird der Rasen gewässert

Ziehen oder schieben Sie die Walze, ausgehend von einer Kante, Bahn für Bahn erst längs und dann noch mal in Querrichtung über den zu begradigenden Rasen. Achten Sie darauf, dass die Bahnen leicht überlappen und fahren Sie keine engen Kurven.

Frau bearbeitet eine Rasenfläche mit der Walze
Beim Walzen sollten die Bahnen etwas überlappen

Betreten Sie die Rasenfläche mindestens 24 Stunden nicht, damit der Rasen abtrocknen und die Grashalme sich wiederaufrichten können.

Sattgrüne, ordentlich gemähte Rasenfläche, im Hintergrund Sträucher und Bäume
Nach dem Walzen sollte der Rasen ruhen

Auffüllen: Rasen ebnen mit Sand

Eine einfache Möglichkeit, um kleine Rasenunebenheiten auszugleichen, ist das Auffüllen mit Sand. Dabei wird der Rasen in den Vertiefungen etwa 1 cm mit einem 1:1-Gemisch aus Sand und Mutterboden bedeckt. Die Grashalme brauchen 2–4 Wochen, um durch die dünne Schicht hindurchzuwachsen und sich zu verwurzeln. 

Eine Frau verteilt mit einem Besen Sand über den Rasen, um ihn zu begradigen
Das Auffüllen mit Sand eignet sich als Technik zum Rasenebnen

Eventuell müssen Sie diese Prozedur über den Sommer mehrmals wiederholen, bis der Boden eben ist, sie ersparen sich aber die Neuaussaat und erreichen mit Geduld einen ebenen und kräftigen Rasen. 

Schneller geht es, wenn Sie die Vertiefungen gleich komplett mit dem Sand-Erde-Gemisch auffüllen und leicht festtreten. Dann müssen Sie aber Rasensamen beimischen, weil die bestehenden Rasenpflanzen durch die dickere Erdschicht kein Licht mehr bekommen, um weiterzuwachsen. 

Sand hilft auch dabei, verdichteten Rasenboden aufzulockern. Wie zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Rasen richtig sanden.

Rasen abtragen und begradigen

Bei dieser Methode zum Begradigen Ihres Rasens entfernen Sie die Grasnarbe. Sind die Unebenheiten so stark ausgeprägt, dass Walzen keinen Sinn macht und ein lokales Auffüllen zu viel Zeit kosten würde, kann ein Abtragen der gesamten Rasenfläche eine Lösung sein. Das kommt allerdings wie das unten beschriebene Umgraben und Begradigen fast einer Neuanlage gleich.

1. Rasen abmähen

Mähen Sie zunächst den Rasen so kurz wie es Ihr Rasenmäher erlaubt. Das erleichtert Ihnen das anschließende Abstechen der Grasnarbe. 

Stechen Sie mit dem Spaten entlang einer Kante die Grasnarbe senkrecht an und heben Sie einzelne Soden mit einer Stärke von 6 bis 8 cm Stück für Stück ab. Für diesen Schritt benötigen Sie weit weniger Muskelkraft, wenn Sie sich eine Rasenschälmaschine im Baumarkt leihen.

Nahaufnahme, wie jemand mit einem Spaten die Grasnarbe entfernt
Die abgestochenen Grassoden sollten 6 bis 8 cm dick sein

Ist die gesamte Fläche freigelegt, gehen Sie weiter vor wie bei Rasen komplett erneuern mit Umgraben.

Rasen umgraben und begradigen

Wenn keine der vorgestellten Maßnahmen ausreicht, um den Rasen zu begradigen, bleibt Ihnen noch, die Rasenfläche umzugraben und komplett neu anzulegen. Diese Methode kann die beste Lösung sein, wenn der Maulwurf zugeschlagen hat und eine größere Fläche durch seine Hügel beschädigt sowie durch unterirdische Gänge abgesackt ist. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie ausführlich in unserem Ratgeber Rasen erneuern.

Gut zu wissen

Den Rasen mitsamt der Grasnarbe umzugraben, hört sich erstmal einfacher an als die Methode „Rasen abtragen und begradigen“. Im Unterschied zum Untergraben des Rasens beseitigen Sie mit dem Entfernen der Grasnarbe aber auch Unkräuter. 

Ein Nachteil beim Abtragen ist allerdings, dass Sie die alten Grassoden entsorgen müssen, falls Sie keinen Platz im Garten haben, wo sie zu Kompost verrotten können.

Warum den Rasen begradigen?

Eine ebene Rasenfläche sieht nicht nur ansprechend aus, sie erleichtert Ihnen auch erheblich die Rasenpflege

Wenn Sie Unebenheiten im Rasen ausgleichen, gehen Rasenmähen und Vertikutieren schneller, Ihr Mähroboter bleibt nicht in jeder Senke hängen. Dünger lässt sich gleichmäßiger verteilen, Stolperfallen werden reduziert. Sie vermeiden, dass sich in den Dellen Niederschläge sammeln, die zu Staunässe und letzten Endes zu Rasenkrankheiten führen können.

Frau mäht mit einem STIHL Rasenmäher eine Rasenfläche

Eine gerade Rasenfläche lässt sich leichter mähen

Die Nachteile eines unebenen Rasens

  • Rasenmähen und Vertikutieren sind anstrengender und brauchen mehr Zeit
  • Ungleichmäßig verteilter Dünger führt zu einer fleckigen Rasenfläche
  • Dellen werden zu Stolperfallen und verleiden Ihnen die Nutzung des Rasens
  • Wasserpfützen in den Senken führen zu Staunässe – optimale Bedingungen für Pilze und Moose

Gründe für unebenen Rasen

Bevor Sie Ihren Rasen begradigen, sollten Sie herausfinden, woher die Unebenheiten kommen. Ist etwa ein gestörter Wasserabfluss die Ursache, müssen Sie vor dem Ebnen der Rasenfläche erst diese Hauptursache lösen.

Grund Erläuterung
Grund Erläuterung
Fehler beim Anlegen Zwischen Bodenvorbereitung und Aussaat des Rasens wurde dem Boden keine Zeit gegeben, um sich zu setzen.
Tiere Während sich Maulwürfe im Garten durch ihre aufgeworfenen Erdhügel sofort bemerkbar machen, graben Wühlmäuse ihre Gänge meist unbemerkt, bis der Boden so unterhöhlt ist, dass die Rasenfläche partiell einsinkt.
Mangelnder Wasserabfluss Dieser wird zum Beispiel durch eine fehlende Drainage verursacht, führt zu Wasseransammlungen und schließlich zu Absenkungen des Bodens.
Gewichtsbelastung Befahren mit schweren Maschinen oder Sitzrasenmähern.
Nassen Rasen betreten Ist der Boden nach ausdauerndem Regen oder durch auftauenden Schnee durchgeweicht, reicht schon unser Körpergewicht aus, um eingedrückte Fußspuren zu hinterlassen.
Bäume Baumwurzeln drücken die Rasenoberfläche hoch.